Trabanten und Goldhaubenfrauen gestalteten gemeinsam den Raum.

In 730 Jahren Geschichte der Bürgerlichen Trabantengarde sammelt eine solche historische Institution einiges an Erfahrung. So hat am 17. Mai 2023 die Garde bereits ihr drittes Muesum eröffnet.
Es war Ende der 70er Jahre der Garde ein großes Anliegen – und auch auf Höhe der damaligen Zeit – ein eigenes Museum auszugestalten und zu eröffnen. So startete das erste Trabantenmuseum am 11.07.1981 in der alten Kapelle des St.Veiter Bürgerspitals. Die Räumlichkeiten waren liebevoll eingerichtet mit dem Schwerpunkt aus Bildern und Fotos der damals vorangegangenen 100 Jahre der Bürgerlichen Trabantengarde.
„Aber wie es so ist: Aufgesperrt ist ein Museum schnell, aber dann will es betrieben und bespielt werden“, schildert Hauptmann Andreas Ellersdorfer die Euphorie der damaligen Zeit. Doch mit dem Museumsbetrieb, regelmäßigen oder auch spontanen Öffnungszeiten, laufender Aktualisierung und vielem mehr war die Trabantengarde überfordert.
2004 wurden die Museen St.Veits in ein zentrales Gebäude zusammengefasst. Am Hauptplatz 29 befinden sich seither das ehemalige Verkehrsmuseum, das Stadt- und das Trabantenmuseum unter einem gemeinsamen Dach.

Die Trabantengarde vor dem Museum St.Veit

Die Ausstellungssektion der Trabanten siedelt nun nach fast 20 Jahren vom Dachgeschoss in den ersten Raum des Erdgeschosses. Dazu wurden die noch ungenutzten Räume durch die Stadtgemeinde generalsaniert, neues Ausstellungsmobiliar angeschafft und in multimediale Geräte investiert.
„Es ist uns eine große Freude, dass wir nicht nur neue Räume beziehen dürfen. Die Besucher erleben das Wesen, die Geschichte und die Exponate der Bürgerlichen Trabantengarde als ersten Eindruck von unserer Stadt“, freut sich Ellersdorfer. Die neue Trabanten-Sektion im Museum wird gemeinsam mit dem St.Veiter Bürger Goldhauben Frauen Verein gestaltet.

Ebenso neu sind die Ausstellungsstücke: „Das große Highlight ist sicherlich das Original unserer 6,25m² großen Schwingfahne aus 1715, die vor bald 50 Jahren außer Dienst gestellt wurde“, erzählt Hauptmann Ellersdorfer. Seit 1967 war das wertvolle Zeitdokument, welches der Garde im Jahr 1715 durch Kaiser Karl VI. für die schon damals jahrhundertelange Treue zum Hause Habsburg verliehen wurde, unter Verschluss. Es wurde damals keine Räumlichkeit gefunden, wo man das Textil ordnungsgemäß in voller Pracht präsentieren konnte. Nun ist die Fahne das Zentrum der neuen Ausstellung.
Schon im Gang hin zum Ausstellungsraum wird die 730 Jahre währende Geschichte der Garde in Form einer Timeline dargestellt. „Es ist herausfordernd, 730 Jahre auf 3 Wandmeter zusammenzufassen. Aber ich bin überzeugt, dass uns dies sehr gut gelungen ist“, erklärt Andreas Ellersdorfer.

Die originale Schwingfahne aus 1715 hat ihren endgültigen Platz

Ausgestellt wird auch ein Fahnenband aus 1898. Damals wurde in Klagenfurt das 50. Thronjubiläum Kaiser Franz Josef I. gefeiert. Gleichzeitig wurde auch der 20. Jahrestag der Annexion Bosnien-Herzigowinas zelebriert – ebenso mit einem Fahnenband als Andenken. „Dieses Ausstellungsstück ist ein Beleg, dass wir uns auch kritisch mit unserer Geschichte auseinandersetzen. Denn die Annexion Bosniens war einer der Grundsteine der Ursachen der Ersten Weltkriegs“, ergänzt Ellersdorfer.

Weiters sind unter anderem der Waffenrock der Trabantengarde sowie die Uniformen vor 1880 zu sehen. Weitere historische Ausstellungsgegenstände runden die neue Sektion der Trabanten ab.

Das Museum ist jedes Jahr vom 01. Mai bis zum 26. Oktober geöffnet. Die genauen Öffnungszeiten sind HIER ersichtlich.