Die Kaiserliche Schwingfahne wurde 1715 durch Kaiser Karl VI der Bürgerlichen Trabantengarde gestiftet. Die Garde feiert dies am 07. November 2015 mit einem Gottesdienst, mit Erzherzog Karl Habsburg-Lothringen und Garden aus Kärnten. Das 300 Jahre alte Original existiert noch.
Wenn man ein St.Veiter Volksschulkind fragt, ob es die Trabantengarde kennt, dann wird es diese Frage höchstwahrscheinlich mit „Ja“ beantworten. Wenn man es zusätzlich nach dem wichtigsten Erscheinungsmerkmal der Garde fragt, dann wird wohl sehr oft die Fahne genannt. Die 6m² große Schwingfahne ist wohl DAS Erkennungsmerkmal der Garde, wenn sie in einem Festzug, wie etwa am St.Veiter Wiesenmarkt, an einem vorbeimarschiert.
Die Fahne ist durch ihre Größe und das Schwingen des Fähnrichs weithin erkennbar, aber auch durch das schwarz-gelbe Motiv, dem Doppeladler mit kaiserlichen Insignien. Genau betrachtet findet sich auf gelbem Untergrund der schwarze Doppeladler als Symbol des Österreichischen Kaisertums wieder. Der Adler ist gekrönt und hat seine Schwingen ausgebreitet. In den Krallen hält er links ein Schwert, rechts ein Zepter. Am Rumpf des Adlers ist ein großes, unverkennbares Monogramm eingestickt: C.VI. Dies steht für den Stifter der Fahne: Kaiser Karl VI. Das Stiftungsdatum steht links unten eingestickt: Das Jahr 1715.
Die Fahne ist also vor genau 300 Jahren den Trabanten gestiftet worden. Die Bürgerliche Trabantengarde feiert dies am 07. November 2015 um 15:00 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche und einem anschließenden Festzug durch die Innenstadt.
„Die Trabantengarde blickt auf eine über 700 Jahre alte Geschichte zurück. Historische Tradition zu würdigen und in die Zukunft zu tragen, ist unsere innerste Werthaltung. Die Kaiserliche Schwingfahne ist unser Hauptattribut nebst der Uniform der Kaiserlichen Leibgarde. Sie ist aber auch ein Identitätsmerkmal der Stadt St.Veit. Daher liegt es auf der Hand, dass wir dankbar und mit großer Freude das Jubiläum der Stiftung unserer Fahne vor 300 Jahren durch Kaiser Karl VI. mit einem Gottesdienst feiern.“, freut sich Hauptmann Andreas Ellersdorfer auf das anstehende Fest. Nebst Karl Habsburg-Lothringen sind auch die St.Veiter Goldhaubenfrauen und die St.Veiter Frauen im Bürgerkleid sowie Vertreter der Kärntner Bürger- und Schützengarden eingeladen, um beim Gottesdienst, aber auch beim anschließenden Festzug einen bunten, festlichen Rahmen zu bieten. Die St.Veiter Bevölkerung ist herzlich zum Festgottesdienst und zum Festzug durch die Stadt eingeladen.
300 Jahre sind gerade für eine Fahne ein regelrecht hohes Alter. Natürlich ist es nicht möglich, eine so alte Textilie der Belastung des Schwingens auszusetzen. Daher schwingt der Fähnrich ein Duplikat aus dem Jahr 1992. Die Patin dieser originalgetreuen Fahne ist Frau Helene Mock. „Das Original ist immer noch existient und wird von einem Mitglied der Garde schonend aufbewahrt. Als Ausstellungsstück ist die Fahne aus 1715 weiterhin ein prachtvoller Anblick,“ schwärmt Hauptmann Ellersdorfer. „Die Garde ist sehr bemüht, dieses wertvolle Stück für die nächsten Generationen bestmöglich zu bewahren und zu schonen.“
Seit 1992 ist der St.Veiter Unternehmer Ing. Peter Spendier Fähnrich der Bürgerlichen Trabantengarde. Ihm ist die Ehre vorbehalten, mit der Fahne das Kommen der Trabantengarde schon von weitem optisch anzukündigen. Das Schwingen der Fahne ist weniger eine Frage der Kraft, eher eine der Technik und Ausdauer. Der Fähnrich muss dabei die Fahne in seinen Händen tanzen lassen, während er sie über seinem Kopf schwingen lässt und regelmäßig einen Richtungswechsel einlegt. Dies braucht jahrelange Erfahrung, Geschick und auch Mut. Denn der Fähnrich führt die Garde an, ist ein optisches Highlight der Garde und damit eine wertvolle Stütze für die Garde und ihr Erscheinungsbild.
Die Bürgerliche Trabantengarde ist mit ihrer über 700 jährigen Geschichte eines der kulturellen Aushängeschilder der Stadt St.Veit. Nebst der Schwingfahne sind die Trabanten über Kärntens Grenzen hinweg für die prächtigen roten Waffenröcke und die Federhüte bekannt und geschätzt. Die Uniform der Kaiserlichen Leibgarde, die 1881 der Garde durch Kaiser Franz Josef I. verliehen wurde, aber auch die jahrhundertelange Verbundenheit, sind für die Familie Habsburg immer wieder der Anlass, die Trabanten zu ersuchen, sie auf deren Hochfesten zu begleiten. Bekanntestes Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit ist die prominente Präsenz der Garde beim Begräbnis von Otto Habsburg im Juli 2011.
Die Trabantengarde besteht aus genau 13 Mitgliedern. Erst wenn ein Trabant z.B. altersbedingt aus der Garde ausscheidet, wird ein Anwärter auf den freien Platz nachgewählt. Trotz dieser strengen Regel freut sich Hauptmann Andreas Ellersdorfer, dass sich junge St.Veiter für eine Mitgliedschaft bei den Trabanten interessieren. „Wir repräsentieren mit unseren Trabanten den Querschnitt der St.Veiter Bürgerschaft, sei es hinsichtlich des Lebensalters, des Berufs oder der jeweiligen Lebensphasen. Diese interessante Mischung unserer Gemeinschaft sowie unser Erscheinungsbild scheint junge Erwachsene durchaus auch in der heutigen Zeit anzusprechen. Daher sehe ich die Trabantengarde in ihrer Weiterentwicklung als zukunftsfit“, ist Ellersdorfer überzeugt.
Somit dürften auch zukünftige Jubiläen der Garde gewährleistet sein. Über ihr Tun aber auch über das anstehende Fest der Fahne am 07. November 2015 informiert die Bürgerliche Trabantengarde in Ihrem Schaukasten am Herzog-Bernhard-Platz/Ecke Kirchplatz sowie im Internet unter www.trabantengarde.at und www.facebook.com/trabantengarde .