Der restaurierte Degen in voller Pracht

Der restaurierte Degen in voller Pracht

Ein wesentlicher Aspekt im Vereinsleben der Trabantengarde ist die Verantwortung der Uniform und Ausrüstung gegenüber. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte wurden immer wieder Teile der Uniformen repariert und erneuert.

Lange Zeit schon wurde darüber diskutiert, dass auch unsere Degen restaurierungsbedürftig sind – hierbei vor allem die Degenscheiden, die alt und brüchig waren.

Es handelt sich hier  um die Originaldegen, die der Garde Ende des 19. Jahrhunderts verliehen wurden. Identifiziert wurden sie als „Österreichischer Degen für Militärbeamte  –  M 1890“.

Im Laufe des vergangenen Jahres recherchierten wir sehr intensiv in Bezug auf unsere Bewaffnung. In  Kontakten mit diversen Restauratoren, Militär-Insidern und dem Dorotheum in Wien versuchten wir eine „österreichische Lösung“  zu finden. Unser Dank für die Mithilfe gilt hier dem Blankwaffen-Experten des Dorotheums, Herrn Hellmer, dem Wiener Restaurator Mag. Hron und unserem ehemaligen Militärkommandanten, Generalmajor Gerd Ebner.

Trotz aller Bemühungen war es uns nicht möglich, für die Kombination  der Degen-Restaurierung und gleichzeitiger Erneuerung der Degenscheiden einen Ansprechpartner innerhalb Österreichs zu finden.

Der Spürnase unseres Trabanten Bernhard Wolte ist der Kontakt zur Firma WKC in Solingen zu verdanken. Bei seinen Nachforschungen stieß er auf diese alteingesessene Firma, die seit 1883 besteht, sich auf die Manufaktur von Blankwaffen spezialisiert hat und hier Weltruf genießt.

 

In mühevoller Kleinarbeit führte Leutnant Franz Sattler eine Bestandsaufnahme unserer Degen durch. Im Rahmen zweier Termine mit dem Geschäftsführer der Firma WKC, Andre Willms, wurden mehrere Restaurierungsvarianten besprochen. Der Spitzfindigkeit und dem Einfühlungsvermögen von Andre Willms ist es zu verdanken, dass wir nun eine hervorragende  Lösung vorliegen haben – Scheiden mit einem lederummantelten Holzkern, die seit etwa 100 Jahren im Lager der Firma schlummerten – und offensichtlich auf  unsere Degen „gewartet“ haben.

Feinarbeit bis ins letzte Detail

Feinarbeit bis ins letzte Detail

WKC erneuerte sämtliche Messingbeschläge in Handarbeit, passte die Holzscheiden individuell auf jeden einzelnen Degen an und ließ den einzelnen Degenteilen selbst eine „Wellnessbehandlung“ zukommen. Bei genauester Betrachtung durch den Experten konnten wir im Vorfeld  feststellen, dass nahezu alle Degen Beschädigungen aufweisen, die anzunehmenderweise  vom tragischen Unglück am Katschberg im Jahre 1950 stammen. Soweit technisch möglich wurden diese Beschädigungen ausgebessert und den Degen neuer Glanz verliehen.

In diesem Zusammenhang  möchten wir zwei Personen hervorheben, die uns in diesem Projekt hervorragend betreuten:  Herr Koch in der Produktion und Frau Marne in der Kundenbetreuung.

In Zeiten des weltumspannenden Handels  sollte der Transport zwischen Sankt Veit und Solingen kein Thema sein. Doch die Einzigartigkeit unserer Originale gebot es uns, die Degen persönlich zu übergeben und auch persönlich wieder abzuholen. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, wenn die Garde über viele Wochen waffenlos ist und unsere  Degen in fremden Händen liegen.

Umso schöner ist das Gefühl, die restaurierten Degen in ihren glänzenden Scheiden mit leuchtenden Augen in Händen halten zu dürfen. Mögen sie auch den nachfolgenden Generationen noch Freude bereiten und gute Dienste leisten.