Die Bürgerliche Trabantengarde und der EMV Stadtkapelle St.Veit/Glan waren im September 2018 teil des großen Trachten- und Schützenzuges zur Eröffnung des Oktoberfestes in München. Die Ausrückung vor zigtausend Zuschauern, die den 7 Kilometer langen Weg durch die bayrische Landeshauptstadt säumten, war für beide Vereine, die als Ganzes St.Veit repräsentierten, ein großes Highlight, auf welches noch lange zurückgeblickt werden kann.

Die Stadtkapelle am Odeonsplatz Die Stadtkapelle am Odeonsplatz

Dabei sah es am Beginn des großen Tages, dem 23. September, gar nicht nach einem prächtigen Festzug aus, denn das Wetter deutete in der Früh auf eine Regenschlacht hin. Trotzdem entschieden beide Vereine, auf Regenadjustierungen zu verzichten und das Risiko einzugehen, dass sich die Witterung bessern würde. Immerhin wollte man sich diesem großen Publikum von der besten Seite zeigen. Man sollte Recht behalten. Zum Start des Festzuges um 10:00 Uhr zeigte sich die Sonne und sie sollte bis zum Abend durch scheinen.

10.000 Teilnehmer aus Bayern und umliegenden deutschen Bundesländern sowie Norwegen, Südtirol und Österreich waren in 61 Blöcken eingeteilt. Der St.Veiter Block bildete die Nummer 51. „Jeder Block wurde von einer Begleitperson betreut und gleichzeitig von dieser angewiesen, das Marschtempo von 104 Schritten pro Minute einzuhalten. Somit staute sich der Festzug nie, was für Zuschauer und Teilnehmer ein hohes Qualitätsniveau gewährleistete“, berichtet Hauptmann Andreas Ellersdorfer von der tadellosen Organisation des Festzuges durch den Festring e.V. in München.

Die Trabanten am Festzug zur Wiesn Die Trabanten am Festzug zur Wiesn

Von der Erhardtstraße führte der Umzug durch die breite Maximilianstraße hin zur Feldherrenhalle und dann weiter über den Stachus zur Theresienwiese. „7 Kilometer sind schon ein sehr langer Weg, vor allem in Trabantenstiefeln. Da habe ich mir schon ein paar Blasen an den Füßen geholt und mir gleichzeitig die jugendlichen Mitglieder der Stadtkapelle als Vorbild genommen, den ganzen Weg ohne Wehklagen durchzuhalten“, erzählt Leutnant Franz Sattler bewundernd, wie die jugendlichen Teilnehmer, insbesondere die Schlagzeuger den ganzen Weg durch musizierten.

Dass die Trabanten in München sehenswert sind, bewiesen auch der bayrische Ministerpräsident Markus Söder und der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter, die es sich nicht nehmen ließen, für ein Foto mit der Garde zu posieren und sich von dem Pfaffenhofener Schickeria-Fotograf Gernotto ablichten zu lassen. „Somit haben wir auch ein unwiederbringliches Dokument dieser Ausrückung“, ist Korporal Peter Kollmann begeistert.

Münchner! Hier kommen die St.Veiter! Münchner! Hier kommen die St.Veiter!

Stefan Süssenbacher, der Obmann der Stadtkapelle, ist besonders angetan von dem gemeinsamen Auftritt: “ Wir sind nicht nur als ein Block marschiert, sondern haben uns als gemeinsame Truppe gefühlt. Und das nicht nur in Rahmen des Festzugs. Schon bei der Anreise am Vortag ergab sich eine Gruppendynamik, die es ermöglichte, dass sich die Mitglieder beider Vereine besser kennen lernten und sich auf ein gemeinsames Wirken einstellten. Die Weltbühne, die uns hier offen stand, der übergreifende Zusammenhalt beider Vereine und die übereifernde Reaktion des Publikums, welches auch prominent besetzt war, machten diesen Tag zu einem großen Ereignis in unserer Vereinschronik.“

Dass das Publikum  von einigen Prominenten durchmischt war, ist auch Hauptmann Ellersdorfer aufgefallen: „Am Beginn des Festzugs auf der Maximilianstraße war Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt (Mannschaftarzt des FC Bayern München, Anm.) am Wegesrand und hat uns lautstark applaudiert. Das hat schon was, behauptet doch der Weltrekordsprinter Usain Bolt, der bei ihm nach einer Verletzung in Behandlung war, Dr. Müller-Wohlfahrt habe heilende Hände.“

Die Trabantengarde mit Ministerpräsident Söder und Oberbürgermeister Reiter mit Gattinnen Die Trabantengarde mit Ministerpräsident Söder und Oberbürgermeister Reiter mit Gattinnen

Nach rund 1 1/2 Stunden war der Festzug beendet, die Musiker und Trabanten verräumten Instrumente und Waffen und begaben sich schnell in die Armbrustschützenhalle, wo 50 reservierte Plätze auf die St.Veiter Teilnehmer warteten. „Die Belohnungs-Mass schmeckt halt doch am besten“, philosophiert der Trabanten-Kassier Günther Fritz. Nach ein paar lustigen, sehr geselligen und fröhlichen Stunden in der Festhalle begaben sich die beiden Vereine wieder in Richtung Bus, um nach Hause aufzubrechen. Um 01:00 Uhr in der Nacht waren die Trabanten und die Musiker der Stadtkapelle wieder zu Hause. Müde, aber um viele Eindrücke, Erinnerungen und Freundschaften reicher.

Wir bedanken uns für die die eindrucksvollen Bilder bei Gernotto!