Der Krieg war vorbei, die Garde mit jungen St.Veiter Bürgern frisch besetzt, harte Jahre der Entbehrung wurden durchlebt. Aber die Menschen blicken nach vorne. Die Bürgerliche Trabantengarde wird über Kärntens Grenzen hinaus bekannt. Und sie wird auch zu verschiedenen Festen im Kärntner Umland eingeladen.So folgt die Trabantengarde auch einer Einladung nach St.Johann im Pongau. Am 13. Mai 1950 sollte dort ein großer Festzug stattfinden. Doch es kommt anders, der Tag endet in einer Katastrophe. Die Fahrt in den Pongau war 1950 noch eine große Reise. Keine Autobahn, Durchfahrten durch Städte und Ortschaften, kaum Asphaltstraßen, Überquerung von Pässen. Als Reisemittel wurde ein Bus gewählt. Doch dieser war für diese Reise nicht gerüstet. Der Rahmen des Fahrzeugs war ein Holzgestell, die Bremsen war schon bei Antritt der Reise marode.

Am Katschberg, einem der steilsten Alpenpässe seiner Zeit, nahm das Unglück seinen Lauf. Der Busfahrer merkte bei der Abfahrt auf Salzburger Seite, dass er einen zu hohen Gang eingelegt hatte. Die Bremsen waren am Ende, einige Insassen rissen verzweifelt an der Handbremse. Kurz vor Ende der steilen Abfahrt bemerkte der Busfahrer den Eingang zu einer kleinen Nebenstraße, die vielleicht die Schreckensfahrt entschärfen würde. Aber das Gegenteil war der Fall. Die Vorderachse brach unter der Wucht der Anfahrt auf die Nebenstraße, der Bus kippte zur Seite und über eine Anhöhe wieder kopfüber auf die Passstraße zurück.

Berichte über das Katschbergunglück 1950

Berichte über das Katschbergunglück 1950

Die Fahrt nahm somit ein jähes Ende. Die Folgen waren verheerend. Hauptmann Markus Tirof und der Trabant Franz Sattler starben an der Unfallstelle, der Trabant Josef Ostermann starb zwei Tage später im Krankenhaus Tamsweg. 10 weitere Insassen überlebten das Unglück schwer verletzt. Nur zwei Trabanten wurden nur leicht verletzt: dies waren der spätere Hauptmann Adolf Verderber und der Trabant Erich Mayer. Die beiden nahmen mit Trabant Walter Schlager, der nicht bei der Unglücksfahrt dabei war, uniformiert am Begräbnis der drei Toten in St.Veit teil. Ebenso nur leicht verletzt war der spätere Professor Jakob Wildhaber, der als Gast auf der Reise mit war.

Das Begräbnis fand unter überwältigender Anteilnahme der St.Veiter Bevölkerung statt. Man darf nicht vergessen, dass die drei Unfallopfer jeweils teilweise junge Familien hinterließen, die fortan auf sich alleine gestellt waren.

Dieser Unfall ist bis heute ein schwerer Schicksalsschlag für die Bürgerliche Trabantengarde. In regelmäßigen Abständen fahren die Trabanten zum Unfallort und gedenken den damiligen Ereignissen und den Opfern. An der Unglücksstelle wurde eine Gedenktafel errichtet, die an dieses Unglück erinnert.